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Neues KI-Tool erkennt Diskriminierung von ethnischen Minderheiten und Frauen

© SHUTTERSTOCK

Untersuchungen zeigen, dass es in verschiedenen Branchen große ethnische und geschlechtsspezifische Lohnunterschiede gibt, aber es ist schwierig zu beurteilen, inwieweit Diskriminierung diese Ungleichheiten beeinflusst. Ein neues, an der London School of Economics entwickeltes KI-Tool hat Aufschluss darüber gegeben, wie Vorurteile bei der Einstellung diese Ergebnisse beeinflussen.

Das System nutzt überwachte Algorithmen des maschinellen Lernens, um das Suchverhalten von Personalverantwortlichen auf Websites zu analysieren. Die Forscher wendeten die Algorithmen auf die Online-Rekrutierungsplattform des Schweizer Arbeitsamtes an.

Das Tool verwendete die Daten von 452.729 Suchanfragen von 43.352 Personalverantwortlichen, 17,4 Millionen Profilen, die in den Suchlisten auftauchten, und 3,4 Millionen Profilansichten. Anschließend analysierten die Forscher, wie viel Zeit die Personalverantwortlichen mit der Betrachtung der einzelnen Profile verbrachten und ob sie sich für eine Kontaktaufnahme mit einem Arbeitssuchenden entschieden oder nicht.

Sie fanden heraus, dass Personalverantwortliche bis zu 19 % seltener mit Arbeitssuchenden mit Migrationshintergrund oder aus ethnischen Minderheiten Kontakt aufnahmen als mit gleich qualifizierten Kandidaten aus der Mehrheitsbevölkerung.

Die Studie zeigte auch, dass Frauen in männerdominierten Berufen um 7 % benachteiligt wurden, während bei Männern in frauendominierten Branchen das umgekehrte Muster festgestellt wurde.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Personalverantwortliche ansonsten identische Arbeitssuchende, die in derselben Suchliste auftauchen, je nach ihrem Migrationshintergrund oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit zu einer Minderheit unterschiedlich behandeln“, sagte Studienmitautor Dr. Dominik Hangartner. Es überrascht nicht, dass dies einen realen Einfluss darauf hat, wer eingestellt wird“.

Interessanterweise variierte das Ausmaß der Verzerrung zu verschiedenen Tageszeiten. Kurz vor der Mittagspause oder gegen Ende des Arbeitstages überprüften die Personalverantwortlichen die Lebensläufe schneller, was dazu führte, dass Zuwanderer und ethnische Minderheiten bis zu 20 % mehr Diskriminierung erfuhren.

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